Neue Bäcker-Ausbildung: von stolzem Hand-Werk, auf das Menschen vertrauen

„Wir können alle weiterbilden“

„Ich unterstütze das natürlich!“ – Albin Sorger-Domenigg ist Innungsmeister der Bäcker und Geschäftsführer der Traditionsbäckerei Sorger und weiß, was ein guter Bäcker und eine gute Bäckerin für den Betrieb bedeuten. Wobei der technische Fortschritt den Beruf verändert hat. Heute unterstützen Maschinen bei körperlichen Tätigkeiten, was die Branche für viele interessanter macht. „Der Frauenanteil im Handwerk beträgt bereits an die 50 Prozent“, berichtet Bäckermeister Helmut Schwaiger, Trainer am WIFI und Lehrer an der Landesberufsschule Bad Gleichenberg.

„Wir können die neue Aus- und Weiterbildung am WIFI zum Beispiel dazu nutzen, unsere Teams weiterzubilden“, so Sorger-Domenigg. „Mehr Wissen und Erfahrung bedeutet für uns, dass wir Verantwortung breiter verteilen bzw. bestehende Mitarbeitende neue Bereiche übernehmen können. Das Wichtige heutzutage ist vernetztes Denken, das Denken in Strukturen, das Wissen darum, wie ein Betrieb funktioniert. Hygiene, Reinheit, Verlässlichkeit – alles extrem wichtig!“

Sind alle Bäcker Frühaufsteher?

„Ich war schon immer gerne früh auf.“ – Früh morgens in der Backstube zu stehen, kreativ zu sein, den Menschen schon mit dem Duft von frischem Brot und Gebäck eine Freude zu bereiten: Helmut Schwaiger hat seine Liebe zum „Hand-Werk“, wie er sagt, immer gerne gelebt. Diese Leidenschaft für die Arbeit mit Lebensmitteln an Motivierte und Junge weiterzugeben, ist ihm ein großes Anliegen.

„Qualitativ hochwertiges Brot und Gebäck, das Wert auf beste, regionale Rohstoffe legt, wird wieder stärker nachgefragt. Für gute Qualität zahlen die Kundinnen und Kunden auch einen guten Preis.“ – Helmut Schwaiger
 

Macht der WIFI-Kurs eigentlich auch Spaß?

… ja, auf jeden Fall. Auf diese Weise kann neues Wissen erlangt werden, das den bisherigen Horizont erweitert und einen neuen Blick auf die eigene Arbeit erlaubt. Auch Verantwortung und ein dadurch höherer Verdient können Freude bringen.

Mehr Wissen macht Spaß, echt?

Wussten Sie vielleicht, welche Sorte Brot man in Japan am liebsten isst? „Viel süßes Toastbrot“, lacht Helmut Schwaiger. Als „Reise-Bäckermeister“ bei dem weltweit größten Bäckereimaschinenhersteller König hat er alle fünf Kontinente bereist und ein unendlich großes Repertoire an Schmankerln, Eindrücken und Wissen mitgebracht. „In Japan ist vor allem die Hygiene extrem ausgeprägt, auch davon kann man lernen“, erzählt er. In Venezuela in einem abgelegenen Gebirgsdorf, das eine neue Bäckereianlage bekommen sollte, bekam er in der Pfanne gebratene Arepas serviert. Das sind Fladenbrote aus Maismehl, die dort zu jeder Tageszeit gegessen und mit unterschiedlichen Füllungen belegt werden können, wie er erzählt. Und nach einem Ausflug auf den Baikalsee gab’s Knoblauchbrot am offenen Feuer zum Steckerlfisch.

Neues Wissen und die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben können, bringen also auf jeden Fall Mehrwert. Und Spaß macht es eindeutig auch.