Hintergrundgrafik
Filter setzen closed icon
Sonderausbildung 'Diabetischer Fuß' - Grundlehrgang
'Diabeteserkrankungen nehmen zu, umso wichtiger ist professionelle Fußpflege!'
ORT WIFI Süd
ZEIT 70 Stunden
Stundenplan
Tageskurs
LERNMETHODE Trainer:in
*Teilzahlung : 3 x 375,00 EUR Kursnummer: 5417013
*Teilzahlung : 3 x 375,00 EUR
1.060,00 EUR Kursnummer: 5417013
ORT WIFI Süd
ZEIT 70 Stunden
Stundenplan
Tageskurs
LERNMETHODE Trainer:in
*Teilzahlung : 3 x 330,00 EUR Kursnummer: 5417012
*Teilzahlung : 3 x 330,00 EUR
960,00 EUR Kursnummer: 5417012

Sonderausbildung 'Diabetischer Fuß' - Grundlehrgang

INHALTSVERZEICHNIS
  1. Inhalt
  2. Zielgruppe
  3. Downloads
Inhalt

Das WIFI Steiermark kooperiert eng mit der Landesinnung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure sowie der Medizinischen Universitätsklinik Graz, um selbständigen und angestellten Fußpflegern die exklusive Zusatzausbildung "Diabetischer Fuß" anzubieten.
Ziel dieser in Österreich einzigartigen Schulung ist es, eine fortlaufende fachkundige Behandlung für Typ-1- und Typ-2-Diabetiker im Hinblick auf die spezifischen Probleme diabetischer Füße sicherzustellen, die eine sinnvolle Ergänzung zur medizinischen Betreuung in Krankenhäusern darstellt.

Die Schulung findet einmal im Jahr statt und ist auf maximal 16 Teilnehmer begrenzt.
Sie umfasst 70 Stunden Unterricht und schließt mit einer schriftlichen Abschlussprüfung ab. Im Anschluss absolvieren die Teilnehmer eine achtstündige Hospitation in der Diabetes-Ambulanz, bevor sie sich in die Absolventenliste eintragen können. Die Vortragenden setzen sich aus erfahrenen Fußpflegerinnen, Ärzten, Mitarbeitern des Hygienikum Graz und medizinischen Mitarbeiterinnen der Diabetesambulanz der Universitätsklinik für Innere Medizin zusammen.

Inhalt im Detail:
  • Anatomie, Physiologie, Pathologie
  • Erste Hilfe, Unfallverhütung
  • Pathogenese, die therapeutischen Möglichkeiten bei Diabetes mellitus (Diät, Medikamente, Insulin), Hyper-/Hypoglykämie sowie psychologische Aspekte chronischer Erkrankungen. Besprochen werden ebenso die möglichen Komplikationen (Retinopathie, Neuropathie, Nephropathie und Makroangiopathie), Pathophysiologie, Fußpflege als Prophylaxe, Unterschied ischämischer und neuropathischer Fuß
  • Interventionsmöglichkeiten und die orthopädische Schuhversorgung
  • Dokumentation und Recht
  • Hygiene
  • Ernährung und Therapie
  • Praktisches Arbeiten am diabetischen Fuß (Modelle werden von uns organisiert und zur Verfügung gestellt)
/images/Gesundheit/Fusspflege/Diabetischer Fuß.svg

Lernziele der Ausbildung:

Absolventen haben nach der Ausbildung...
  • keine Angst vor offenen Stellen an den Füßen Ihrer Kunden.
  • Wissen über Diabetes und seine Folgeerkrankungen (Neuropathie). Das schafft Sicherheit im Umgang mit ihren Kunden.
  • fachlich richtiger Zugang und Umgang mit Problemfüßen
  • gelernt, Diabetes als Krankheitsbild zu kennen und das Verständnis zu entwickeln warum diese Kunden ...
    • engmaschige Termine brauchen.
    • trotz Verband eine Fußpflege brauchen.
    • oftmals nur an einzelnen Stellen eine Fußpflege benötigen.
  • Wissen über die weitere Vorgangsweise, wenn offene Stellen vorhanden sind oder auftreten.
  • Das Bewusstsein , dass Sie eine wichtige Funktion in der Prävention und Erhaltung der Mobilität erfüllen.

Abschluss:

Die Ausbildung endet nach 70 Stunden mit einer eigenen Prüfungsveranstaltung. Bitte melden Sie sich im Laufe des Lehrganges dafür gesondert an.
Sabine Sailer, DGKP/ULG Diabetes Care auf der Universitätsklinik für Innere Medizin Graz.
Sie arbeitet seit vielen Jahren in der Diabetes Ambulanz (Fußambulanz) am LKH Graz um Patienten mit ihrer Neuropathie (Ulcerationen) durch Beratung und Versorgung zu unterstützen, die wichtige Funktion der Mobilität und Gehfähigkeit zu erhalten und dadurch Lebensqualität zu schaffen.

Statement zur Ausbildung am WIFI Steiermark:
Die Absvolventen der Ausbildung am WIFI Steiermark erfüllen eine wichtige Funktion in der Prävention im Bereich Fußpflege bei Diabetes-Pantienten und tragen in weiterer Folge zur Erhaltung der Mobilität bei.

Interview mit Hermann Talowski


Bei Diabetes kann professionelle Fußpflege viel bewirken und so – vorbeugend – bis zu 50 Prozent aller späteren Amputationen verhindern. Dementsprechend gefragt sind die am WIFI speziell ausgebildeten FußpflegerInnen! Mehr darüber im Hintergrundinterview mit Herrn Talowski!
/images/Gesundheit/Fusspflege/Talowski_133.jpg
Hermann Talowski ist Spartenobmann Sparte Gewerbe und Handwerk, WK Steiermark: „Fußpflege in der heutigen Zeit ist keine Modeerscheinung, sondern zeitgerechte Hygiene. Jährlich bildet das WIFI 20 Fußpfleger/innen zu Spezialisten aus und hilft so mit, den Kranken viel Leid zu ersparen!“


Herr Talowski, warum ist diese Fußpflege speziell für DiabetikerInnen von so eminent großer Bedeutung?

Talowski: „Diabetes mellitus ist die Volkskrankheit Nummer eins in Österreich – eine der Folgen ist ein das so genannte diabetische Fußsyndrom, das sich z. B. in Form von sehr schlechter Wundheilung äußert, sodass schon kleinste Verletzungen große Folgen haben können – vor allem, wenn sie nicht gleich wahrgenommen und behandelt werden. Vor zehn Jahren haben wir daher gemeinsam mit der Diabetesambulanz im LKH Graz und vernetzt mit den orthopädischen SchuhmacherInnen diese Sonderausbildung für FußpflegerInnen am WIFI Steiermark ins Leben gerufen…“

Sie sprechen von der Vorgansweise in skandinavischen Ländern: Dass hier die Ausbildung der Fußpflege-SpezialistInnen vom Staat finanziert werde?

Talowski „Das wäre auch bei uns sinnvoll.Die WK Steiermark hat beim Joanneum Research eine Studie über die ‚Bedeutung von Fußpflege bei Diabetiker’ in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind signifikant: Bald schon sollen bis zehn Prozent der ÖsterreicherInnen an Diabetes erkrankt sein - und alle diese Erkrankten haben ein 15-fach höheres Fuß-Amputationsrisiko! Neben einer Vorsorgestruktur gegen Neuerkrankungen geht es also vor allem darum, dieses Risiko, das dem System nicht nur viel Geld, sondern den Betroffenen auch viel Leid verursacht, zu vermindern.“

Wurden in dieser Studie auch die finanziellen Auswirkungen einer solchen Maßnahme untersucht?

Talowski: „Bereits in der Studien-Einleitung wird zitiert, dass ein Betreuungsjahr von PatientInnen MIT Fußpflege auf annähernd € 2000.- kommt und eins OHNE auf ca. € 3650.-. das ist vor allem auf die Reduktion von Amputationen und deren Folgewirkungen zurück zu führen.“

Ist eine flächendeckende Vorsorge in der Steiermark denn überhaupt umsetzbar?

Talowski: „Ja. Wer die Fachprüfung zur/zum Diabetischen FußpflegerIn am WIFI absolviert hat, kann sich für zwei Jahre lang in eine von uns aufgelegte Broschüre eintragen lassen. Die liegt bei allen steirischen ÄrztInnen auf – kommt ein/e PatientIn, kann der Arzt sofort eine/n in der Nähe praktizierende/n Diabetische FußpflegerIn vermitteln. Auch in Altersheimen und von den PatientInnen selbst werden immer stärker die SpezialistInnen nachgefragt.
Die gibt es mittlerweile auch in großer Anzahl – unsere Fortbildung an der Uni Graz am Samstag, den 28. November haben z. B. über 200 TeilnehmerInnen gebucht. Aber natürlich werden noch viel mehr benötigt, daher auch der Verweise auf die skandinavische Vorgehensweise der geförderten Ausbildung.“

Vielen Dank für das ausführliche Gespräch!

Zielgruppe

Diese Spezialausbildung ist für FußpflegerInnen mit mindestens einjähriger Praxis konzipiert.